Index
Die Märkte
Der April 2025 war ein Monat erheblicher Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten, ausgelöst durch die Ankündigung von Präsident Donald Trump am 2. April, pauschale Zölle in Höhe von 10 % auf sämtliche Importe zu erheben, wobei chinesische Produkte mit Zollsätzen von bis zu 145 % belegt wurden. Die umgehende Reaktion Chinas löste eine weltweite Verkaufswelle aus, bei der über 5 Billionen US-Dollar an Börsenkapitalisierung vernichtet wurden.
In den USA verzeichnete der S&P 500 zum Monatsende einen Rückgang von 1,14 %, während der Nasdaq um 0,20 % nachgab. Besonders stark betroffen waren Technologiewerte, insbesondere die „Magnificent Seven“. Die Volatilität nahm deutlich zu: Der VIX-Index überschritt mehrfach die Marke von 40 Punkten – ein deutliches Zeichen für angespannte Marktverhältnisse. In Europa zeigten einige Indizes nach anfänglichen Verlusten Erholungsansätze: Der deutsche DAX schloss den Monat mit einem Plus von 0,47 %, während der französische CAC 40 um 3,37 %, der italienische FTSE MIB um 2,21 % und der Schweizer SMI um 3,74 % zurückgingen.
Die bisherige Jahresperformance der wichtigsten Indizes stellt sich wie folgt dar: S&P 500 -5,3 %, Nasdaq -9,7 %, EuroStoxx 50 +5,4 %, DAX +13 %, SMI +4,4 %, Hongkong +10,3 %, MSCI World -1,2 %.
Sichere Anlagen entwickelten sich stark: Gold erreichte mit 3.500 US-Dollar je Unze ein neues Allzeithoch, was einem Anstieg von 33 % seit Jahresbeginn entspricht. Der US-Dollar fiel im Bereich von 1,15/1,16 gegenüber dem Euro auf ein Mehrjahrestief. In diesem Umfeld behauptete der Schweizer Franken seine Stärke gegenüber allen wichtigen Währungen. Bitcoin schloss den Monat im positiven Bereich bei rund 95.000 USD, nachdem er Anfang April ein Jahrestief bei 75.000 USD erreicht hatte. Insgesamt markierte der April einen Wendepunkt an den globalen Märkten, der die Anfälligkeit US-amerikanischer Vermögenswerte und die zunehmende Attraktivität sicherer Häfen unterstrich.
Am Rentenmarkt sorgte die Zollankündigung für einen sprunghaften Anstieg der US-Staatsanleiherenditen. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe erreichte am 9. April 4,5 % – der stärkste Dreitagesanstieg seit fast 30 Jahren. Die US-Notenbank beließ den Leitzins auf ihrer März-Sitzung im Korridor von 4,25 % bis 4,5 %, signalisierte jedoch mögliche Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte, sollte sich die Konjunktur abschwächen. In Europa senkte die Europäische Zentralbank am 17. April den Einlagenzins um 25 Basispunkte auf 2,25 %, um auf die rückläufige Inflation und die schwache Konjunktur in der Eurozone zu reagieren. Die Schweizerische Nationalbank erwägt angesichts der rekordhohen Frankenstärke gegenüber dem US-Dollar eine Rückkehr zu Negativzinsen, um deflationären Tendenzen entgegenzuwirken. Die Rentenmärkte bleiben angesichts geopolitischer Spannungen fragil, während die Zentralbanken zunehmend auf eine lockerere Geldpolitik setzen, um Rezessionsrisiken abzufedern.
Die Wirtschaft
Im April zeigte die Weltwirtschaft klare Anzeichen einer Abschwächung – ausgelöst durch zunehmende handelspolitische Spannungen und eine wachsende politische Unsicherheit. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) wurde die globale Wachstumsprognose für 2025 von ursprünglich 3,3 % (Januar-Schätzung) auf 2,8 % nach unten revidiert. Verantwortlich für diese Korrektur sind in erster Linie die massiven Handelszölle – insbesondere jene der Vereinigten Staaten, die ein historisches Ausmaß erreicht haben – sowie die instabile wirtschaftspolitische Lage.
Für die USA wurde das erwartete BIP-Wachstum für 2025 auf 1,8 % gesenkt. Gleichzeitig wird mit einem Inflationsanstieg auf 3 % gerechnet, was vor allem zollbedingten Angebotsschocks und anhaltendem Preisdruck im Dienstleistungssektor geschuldet ist. In China wurde die Wachstumsprognose auf 4 % gesenkt; für den Euroraum wird nur noch ein Zuwachs von 0,8 % erwartet. Weltweit zeigen sich Anzeichen einer rückläufigen Inflation: In der OECD-Zone sank die jährliche Inflationsrate im Februar auf 4,5 % (nach 4,7 % im Januar), während sie in den USA und in Europa jeweils bei 2,4 % lag.
Geopolitik
Im April 2025 eskalierten die geopolitischen Spannungen weiter und belasteten die globale Stabilität spürbar. Russland startete eine neue Offensive in der Ukraine, bei der auch chinesische Söldner zum Einsatz kamen. Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und China verschlechterten sich weiter, begleitet von wachsendem Druck auf Taiwan. Im Roten Meer griffen die USA ein von den Huthi kontrolliertes Öllager an, was einen Raketenangriff zur Folge hatte. In Südasien führte ein Terroranschlag in Kaschmir zu einer erneuten Eskalation der Spannungen zwischen Indien und Pakistan. Weltweit häuften sich zudem Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen.
Schlussfolgerungen
Die strategische Asset-Allokation wurde überarbeitet: Die Aktiengewichtung wurde auf neutral angepasst, wobei die US-Aktien nun untergewichtet und europäische sowie japanische Aktien übergewichtet werden. Die Allokation in Anleihen wurde gegenüber dem Vormonat in Bezug auf die Duration erhöht. Die Liquiditätsquote bleibt neutral und entspricht der bisherigen Positionierung. Edelmetalle bleiben weiterhin übergewichtet – insbesondere Gold, das in einem Umfeld erhöhter Unsicherheit weiterhin Schutz bietet.
Aus unserer Sicht dürfte die Marktvolatilität in den kommenden Wochen angesichts der zuvor genannten geopolitischen und wirtschaftlichen Spannungen erhöht bleiben. Unsere fortlaufende Beobachtung makroökonomischer und geopolitischer Entwicklungen ermöglicht es uns, Renditechancen optimal zu nutzen, Risiken auszubalancieren und ein aktives sowie reaktionsschnelles Portfoliomanagement sicherzustellen.
Allocation
Liquidity
Bonds
Equity
Precious metals & Commodities
Geo-tactical allocation
Switzerland
Western Europe ex Switzerland
North America
Latin America
Asia Pacific
Top sectors
- Financials
- Industrials
- Communication services
Market data (daten am 30.04.2025)
Event calendar
Legend
CPI: Consumer Price Index GDP: Gross Domestic Product FOMC: Federal Open Market Commitee BOJ: Bank of Japan |
FED: Federal Reserve System EIB: European Investment Bank BOE: Bank of England SNB: Swiss National Bank |
ZEW: Zentrum für Europeische Wirtschaftsforschung (Center for European Economic Research) YoY: Year on Year MoM: Month on Month |
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