Index
Die Märkte
Der Juni 2025 bestätigte die Erholung seit Mai, getragen vor allem von den US- und asiatischen Märkten, die trotz geopolitischer Instabilität weiter zulegten. Die Eskalation zwischen Israel und dem Iran stand im Fokus und schürte Spannungen in Energie und Verteidigung, ohne die Risikobereitschaft zu bremsen.
Der S&P 500 überschritt erstmals 6'200 Punkte, erreichte neue Höchststände und schloss mit +5,2 %, während der Nasdaq, erneut gestützt von großen Tech-Werten, um 6,0 % zulegte.
In Europa beendeten die Indizes den Juni schwächer, belastet durch Unsicherheit über mögliche US-Zölle. Die Frist bis zum 9. Juli, an der die Trump-Regierung über deren Verlängerung entscheidet, erhöhte den Druck auf die Industrie und dämpfte die Stimmung. Der Eurostoxx 50 verlor 1,2 %, der CAC 40 1,1 %, der DAX begrenzte das Minus auf 0,4 %. Der SMI war mit –2,5 % schwächster Index unter den großen europäischen Börsen.
In Asien stieg der Nikkei 225 um 6,6 %, der CSI 300 um 2,5 %. Der Hang Seng gewann 3,4 % und liegt seit Jahresbeginn über +20 %.
Gold blieb im Juni nahezu unverändert und stieg leicht um 0,4 % auf ca. 3'263 USD/oz. Es bleibt gestützt durch geopolitische Spannungen und institutionelle Nachfrage.
Am Devisenmarkt schwächte sich der US-Dollar insgesamt ab. EUR/USD stieg um 3,9 % auf 1,179, USD/CHF fiel um 3,6 % auf 0,793. Der Franken legte als sichere Währung zu.
Bitcoin stieg im Juni um 2,6 % auf ca. 107'600 USD bei geringerer Volatilität. Ethereum fiel um 1,5 % auf etwa 2'500 USD.
Trotz hoher Risikobereitschaft bleibt das Umfeld fragil und anfällig für externe Schocks. Die Unsicherheit über die US-EU-Handelsbeziehungen bleibt ein Volatilitätsfaktor. Die Entscheidung über Zölle am 9. Juli wird genau beobachtet – eine restriktive Maßnahme könnte protektionistische Spannungen verschärfen und die europäische Industrie belasten.
Die Wirtschaft
Im Juni behielt die US-Notenbank ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge im Bereich von 4,25 % bis 4,50 % bei und bekräftigte damit ihre vorsichtige und datenabhängige Haltung. Die Prognosen der FOMC-Mitglieder deuten auf zwei Zinssenkungen bis zum Jahresende hin, wobei jegliche Maßnahmen jedoch von den kommenden Daten zur Inflation und zum Arbeitsmarkt abhängig bleiben.
Unterdessen kritisierte Präsident Trump sowohl die Fed als auch ihren Vorsitzenden Jerome Powell öffentlich als „zu langsam“ und drängte auf aggressivere Senkungen um bis zu 1 Prozentpunkt. Seine Äußerungen entfachten erneut die Debatte über die Unabhängigkeit der Zentralbank und schürten die Erwartungen des Marktes hinsichtlich einer künftigen geldpolitischen Lockerung.
In Europa senkte die Europäische Zentralbank am 5. Juni die Zinsen um 25 Basispunkte und brachte den Einlagensatz auf 2,00 %. Christine Lagarde bezeichnete den aktuellen geldpolitischen Kurs als „angemessen“ und signalisierte eine mögliche Pause in den kommenden Monaten, bis neue Inflationsdaten vorliegen. In Großbritannien hielt die Bank of England bei ihrer Sitzung am 20. Juni die Zinsen unverändert bei 4,25 %, wobei das Abstimmungsergebnis von 6 zu 3 die internen Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Ausschusses deutlich machte.
Geopolitik
Der Juni 2025 war geprägt von eskalierenden Konflikten zwischen Israel, Iran und den Vereinigten Staaten. In der Nacht vom 12. auf den 13. Juni startete Israel einen groß angelegten Angriff auf strategische Ziele im Iran, darunter Nuklearanlagen, Raketenbasen und Raffinerien. Als Reaktion darauf feuerte der Iran in den folgenden Tagen Dutzende Raketen ab und setzte Drohnen gegen Israel ein, die jedoch nur geringen Schaden anrichteten.
Am 22. Juni griffen die USA direkt in den Konflikt ein und attackierten mit durchschlagskräftigen Waffen drei iranische Nuklearanlagen. Erst nach diesen Angriffen reagierte der Iran mit einem Vergeltungsschlag gegen den US-Stützpunkt Al Udeid in Katar, bei dem jedoch keine Opfer zu beklagen waren. Am selben Tag stimmte das iranische Parlament für die Schließung der Straße von Hormus. Die Maßnahme wurde zwar nicht umgesetzt, doch die Spannungen in der Region eskalierten.
Am 24. Juni verkündete Präsident Trump einen teilweisen Waffenstillstand. Die Nachricht wurde von den Märkten positiv aufgenommen, brachte jedoch keine konkrete Lösung für die übergreifende geopolitische Krise.
In der Ukraine kam es im Laufe des Monats zu einer deutlichen Verschärfung der russischen Militäraktionen, insbesondere im Donbass, wo gezielte Angriffe auf zivile sowie industrielle Infrastruktur durchgeführt wurden. Ende Juni startete Moskau den größten Luftangriff seit Kriegsbeginn und setzte innerhalb von 48 Stunden mehr als 500 Drohnen und Raketen ein. Die ukrainische Luftabwehr konnte die meisten Angriffe abfangen, dennoch wurde von erheblichen Schäden berichtet.
Auf diplomatischer Ebene wurden bei einem technischen Treffen in Istanbul die Kommunikationskanäle wieder geöffnet, konkrete Fortschritte wurden jedoch nicht erzielt.
Schlussfolgerungen
Im Laufe des Monats haben wir unsere Portfolioallokation beibehalten, wobei Aktien weiterhin übergewichtet bleiben. Das geografische Engagement blieb unverändert – mit einer Untergewichtung in den USA und einer Übergewichtung in Europa. Die neutrale Haltung gegenüber Gold wurde bestätigt, im Einklang mit der in den Vormonaten festgelegten Strategie.Im Anleihesegment haben wir die Duration leicht erhöht; sie bleibt jedoch angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die US-Geldpolitik und der geopolitischen Spannungen, die neuen globalen Inflationsdruck auslösen könnten, unter dem Referenzwert.
Wir gehen davon aus, dass die Volatilität im Juli hoch bleiben wird – angetrieben durch ungelöste Handelsverhandlungen zwischen den USA und Europa sowie die anhaltende Instabilität im Nahen Osten. Die für den 9. Juli erwartete Entscheidung der Trump-Regierung über Zölle sowie der fragile Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran stellen zentrale Variablen dar, die die Marktdynamik maßgeblich beeinflussen könnten. In diesem Umfeld bevorzugen wir weiterhin einen flexiblen und disziplinierten Ansatz und beobachten potenzielle Veränderungen im globalen Kontext genau.
Allocation
Liquidity
Bonds
Equity
Precious metals & Commodities
Geo-tactical allocation
Switzerland
Western Europe ex Switzerland
North America
Latin America
Asia Pacific
Top sectors
- Financials
- Industrials
- Utilities
Market data (daten am 30.06.2025)
Event calendar
Legend
CPI: Consumer Price Index GDP: Gross Domestic Product FOMC: Federal Open Market Commitee BOJ: Bank of Japan |
FED: Federal Reserve System EIB: European Investment Bank BOE: Bank of England SNB: Swiss National Bank |
ZEW: Zentrum für Europeische Wirtschaftsforschung (Center for European Economic Research) YoY: Year on Year MoM: Month on Month |
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