Index
Die Märkte
Im Mai 2025 kam es zu einer deutlichen Erholung der globalen Finanzmärkte, begünstigt durch eine vorübergehende Entspannung der Handelsspannungen, nachdem die Trump-Regierung beschlossen hatte, die Einführung neuer Zölle, die ursprünglich nicht nur für Europa, sondern auch für China, Mexiko und Kanada vorgesehen waren, zu verschieben. Obwohl das Umfeld weiterhin fragil bleibt, hat diese Pause das Anlegervertrauen deutlich gestärkt, insbesondere im Aktiensegment. In den Vereinigten Staaten legte der S&P 500 um 6,2 % zu, während der Nasdaq einen Zuwachs von 9 % verzeichnete, angetrieben durch eine starke Erholung der Technologiewerte, insbesondere der sogenannten „Magnificent Seven“, die im April besonders schwach abgeschnitten hatten.
In Europa profitierten die Aktienindizes von der Entspannung der Handelsspannungen mit den USA und von den Erwartungen einer Zinssenkung durch die EZB: Der STOXX 600 beendete den Monat mit einem Plus von 4 %, der deutsche DAX legte um 6,7 % zu, der französische CAC 40 stieg um 2,1 %, der italienische FTSE MIB schloss mit einem Plus von 6,6 %, während der Schweizer SMI einen moderateren Zuwachs von 0,9 % verbuchte.
Gold beendete den Mai unverändert bei rund 3.300 US-Dollar je Unze und lag damit weitgehend auf dem Niveau vom Monatsbeginn. Nach den kräftigen Kursgewinnen der Vormonate bleibt das gelbe Metall weiterhin gestützt durch die Nachfrage institutioneller Investoren, geopolitische Unsicherheiten sowie die Erwartungen einer möglichen geldpolitischen Lockerung. Der Schweizer Franken gab gegenüber dem Euro leicht nach, wobei der EUR/CHF-Wechselkurs wieder auf rund 0,93 zurückfiel, während der Dollar gegenüber dem Euro stabil bei 1,135 blieb.
Bitcoin zeigte erhebliche Schwankungen, stieg im Monatsverlauf auf über 112.000 US-Dollar und erreichte damit ein neues Allzeithoch, bevor er im Bereich von 105.000 US-Dollar schloss. Die Entwicklung wurde durch das zunehmende Interesse institutioneller Investoren sowie veränderte regulatorische Rahmenbedingungen in den USA begünstigt, was die Marktstimmung gegenüber Kryptowährungen weiter verbessert hat.
Im Mai stiegen die Renditen von US-Staatsanleihen über die gesamte Kurve hinweg, was die gesunkenen Erwartungen hinsichtlich einer kurzfristigen Zinssenkung widerspiegelt. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe lag zum Monatsende bei etwa 4,40 % und damit rund 25 Basispunkte über dem Wert von April. Am 29. Mai prallten der öffentliche Druck von Präsident Trump auf eine Zinssenkung und die entschlossene Haltung von Jerome Powell, der erneut die Unabhängigkeit der Notenbank betonte, aufeinander. Die Möglichkeit, dass neue Zölle die Inflation in den kommenden Monaten anheizen könnten, bleibt ein zusätzlicher Grund für eine vorsichtige Haltung der Fed.
Die Wirtschaft
In der Geldpolitik verfolgen die wichtigsten Zentralbanken weiterhin einen vorsichtigen Kurs, beeinflusst von den nach wie vor unklaren Auswirkungen der neuen Zölle auf Inflation und Konjunktur. In den Vereinigten Staaten hat die Federal Reserve ihren Leitzins zum dritten Mal in Folge unverändert bei 4,25 % bis 4,50 % belassen und betont, dass die anhaltenden Handelsspannungen die Risiken für Preisstabilität und Wachstum erhöhen.
In Europa beließ die Europäische Zentralbank die Zinsen unverändert, wobei für die Sitzung am 5. Juni eine Senkung um 25 Basispunkte erwartet wird. Dies spiegelt die allmählich nachlassende Inflation und ein Wirtschaftswachstum wider, das zwar weiterhin positiv ist, aber Anzeichen einer Abschwächung zeigt. Die Bank of England handelte frühzeitig und senkte den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,25 %, während die Bank of Japan ihren aktuellen Kurs bestätigte, aber anmerkte, dass der Spielraum für weitere Zinserhöhungen zunehmend begrenzt ist.
Geopolitik
Der Mai 2025 war von erheblicher geopolitischer Instabilität geprägt, die sich sowohl auf die Märkte als auch auf die globale Risikowahrnehmung ausgewirkt hat. Der Monat begann mit einer schweren Eskalation zwischen Indien und Pakistan, die nach einem Terroranschlag in Kaschmir zu groß angelegten militärischen Auseinandersetzungen führte. Erstmals setzten beide Länder bewaffnete Drohnen in einem regionalen Konflikt ein, was die Sorge vor einer möglichen nuklearen Eskalation schürte. Nach heftigen Kämpfen und internationalem Druck wurde eine fragile Waffenruhe erreicht, doch die Spannungen entlang der Grenze bleiben hoch.
In Osteuropa bleiben die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine trotz der Wiederaufnahme direkter Verhandlungen in Istanbul und des größten Gefangenenaustauschs seit Kriegsbeginn weiter hoch. Diese Entwicklungen haben jedoch nicht ausgereicht, um den Konflikt zu lösen, der weiterhin auf der Anlegerstimmung und den regionalen Wirtschaftsaussichten lastet.
Auch Donald Trump rückte erneut in den Fokus der Medien: Im Mai kündigte der US-Präsident an, einige Sanktionen gegen Syrien aufzuheben, und traf sich mit dem syrischen Staatschef al-Sharaa in Saudi-Arabien – ein Wendepunkt in den internationalen Beziehungen der USA. Trumps Äußerungen – oft unkonventionell und auf eine Rückkehr zu einem unilateralen Ansatz ausgerichtet – haben die Unsicherheit unter den Verbündeten und an den Märkten, die angesichts der zahlreichen laufenden Krisen ohnehin schon angespannt waren, zusätzlich verstärkt.
Schlussfolgerungen
Im Laufe des Monats haben wir unser Aktienengagement erhöht und es hauptsächlich durch den Abbau von Liquidität auf Übergewichtung gebracht. Die geografische Allokation blieb gegenüber dem Vormonat unverändert, mit einer Untergewichtung der USA und einer Übergewichtung Europas. Unsere Goldposition wurde nach der jüngsten positiven Entwicklung wieder auf neutral zurückgeführt. Am Anleihemarkt halten wir weiterhin eine kürzere Duration als die Benchmarks und warten auf die bevorstehenden Inflationsdaten aus Europa und den USA sowie auf die geldpolitischen Entscheidungen der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank.
Unserer Ansicht nach dürfte die Volatilität in den kommenden Wochen hoch bleiben, da Aussagen wichtiger politischer Akteure – wie zuletzt die Äußerungen von Trump – weiterhin starke Reaktionen an den Aktienmärkten auslösen. In diesem Umfeld bevorzugen wir einen flexiblen und rationalen Managementansatz und sind bereit, unsere Positionierung bei veränderten Rahmenbedingungen zeitnah anzupassen.
Allocation
Liquidity
Bonds
Equity
Precious metals & Commodities
Geo-tactical allocation
Switzerland
Western Europe ex Switzerland
North America
Latin America
Asia Pacific
Top sectors
- Financials
- Utilities
- Industrials
Market data (daten am 31.05.2025)
Event calendar
Legend
CPI: Consumer Price Index GDP: Gross Domestic Product FOMC: Federal Open Market Commitee BOJ: Bank of Japan |
FED: Federal Reserve System EIB: European Investment Bank BOE: Bank of England SNB: Swiss National Bank |
ZEW: Zentrum für Europeische Wirtschaftsforschung (Center for European Economic Research) YoY: Year on Year MoM: Month on Month |
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